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Celina
Mit ihrem hellen, gesprenkelten Fell, weissen Rücken und Gesicht fällt Celina sofort auf in der Herde von Abraham und Ladina Lötscher. Die 9-jährige Kuh ist ein sogenannter Blüem. 
Celina Geschichte

«Als Kind habe ich immer die hübschen Blüem und Gürt von unserem Nachbarn in St. Antönien bewundert», schwärmt Agnes Lötscher, die Mutter von Abraham Lötscher. Seit Kindheit habe sie sich immer einen solchen Blüem gewünscht. Doch ihr Wunsch ging lange nicht in Erfüllung. Früher störte sich nämlich die örtliche Viehzuchtgenossenschaft noch an Kühen mit irgendwelchen weissen Flecken oder Zeichnungen am Kopf und am Körper. «Am liebsten wollte man alles nur braune Kühe», erinnert sich Agnes. 

Bei einem Blüem handelt es sich wie bei der Gurt-Kuh um einen seltenen Farbschlag des Braunviehs, der aufgrund einer Genmutation entsteht. Insbesondere im Appenzellerland gelten diese Kühe als Glücksbringer auf Hof und Alp. Trotzdem blieben sie viele Jahre von der Zucht ausgeschlossen und wurden darum auch immer seltener. Erst 1997 wurden die besonderen Farbvarianten ins Herdenbuch aufgenommen und erste Bauern begannen, diese Farbschläge weiterzuzüchten. 

Agnes’ Kindheitstraum sollte sich viele Jahre später erfüllen, als sie mit Ehemann Hanspeter beim Bauern Beat Rieder auf dem Hof in Wiesen (Davos) ein Blüem-Kalb sah. Sofort öffnete sich ihr das Herz und sie sagte zu Hanspeter: «Dä hübsch Blüem, dä hätti gärä.» Hanspeter war damit einverstanden und auch der Bauer. So kam Agnes 2002 zu ihrem langersehnten Blüem: Die Kuh hiess Blüemli, die Agnes ihren Worten nach während ihrer Zeit auf dem Hof «verhätschelte». Blüemli wiederum war die Mutter von Viola (2006), ein Blüem und «eine Stierenmutter», wie Agnes erzählt. Denn von Violas insgesamt sechs Kälbern war nur eines weiblich: Celina.

Agnes erinnert sich, wie der damals kleine Fabian beim noch nassen Kalb zu ihr sagte: «Liäbs Nani, i hätti so gärä dä Blüäm für mi!» Nani Agnes freute es natürlich, dass ihr Enkel ihre Begeisterung für die besonderen Kühe teilte. Sie gab Fabian das Kalb und er gab ihm den Namen Celina. 

Wie ihre Mutter Viola ist Celina eher eine Stierenmutter, obwohl die Chancen in der Theorie bei 50:50 stehen. Von den sechs Kälbern, die Celina bis heute geboren hat, waren bisher vier davon männliche und zwei weibliche Kälber – auch allesamt Blüem, denn diese Genmutation wird dominant vererbt. Gloria (2017) lebt noch bei Lötschers. Huga (2018) ist heute Mutterkuh auf dem Heinzenberg. «Von Celina erwarten wir diesen Herbst das siebte Kalb und hoffen auf ä Hüdi (weibliches Kalb)», so Ladina. 

Inzwischen sind Blüem-Kühe sehr gefragt bei den Bauern. «Sie sind wertvoll. Ein solches Kalb erzielt heute fast einen doppelt so hohen Preis wie ein normales Braunvieh-Kalb», weiss Ladina. So ist es heutzutage auch kein Thema mehr, wenn ein Blüem oder Gurt bei einer Ausstellung zwischen braunen Kühen steht. Im Gegenteil: Die diesjährige Olma widmet den Blüem- und Gurt-Kühen erstmals sogar eine eigene Tierschau.

Text: Monika Baumgartner / rätikom.ch

Fotos: Michelle Wittwer / MWorld Photography

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Steckbrief

Name: Celina auf Castanna

Geburtstag: 25. Januar 2014

Rasse: Original Braunvieh / Braunvieh "Blüem"

Eltern: Viola und Snowboy

Kälber: 6

Milchleistung/Jahr: bis 6'000 Liter pro Jahr

Hier ist Celina zu Hause

Geiss-Pur
Abraham & Ladina Lötscher

Castannaweg 9
7243 Pany

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