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Georg Summer
2019-2023
       Georg Summer

Georg Summer aus dem Vorarlbergischen Nenzing war von 2019 - 2023 Betriebsleiter der Bio Käserei Prättigau. Mit dem halbharten Schafkäse gewann er im September 2022 den Kategoriensieg an den renommierten Swiss Cheese Awards in Verbier.

Jann Walder
2017 - 2019
     Jann Walder

Jann Walder war von 2017 - 2019 Betriebsleiter der Bio Käserei Prättigau.

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Markus Racine
2016 - 2021
     Markus Racine

Markus Racine, der Erfinder der „dri Prättigauer“ Weichkäse, war beim Neubau der Bio Käserei Prättigau massgeblich involviert und war der erste Betriebsleiter in der neuen Käserei und später Produktionsleiter. Im März 2021 hat Markus Racine eine neue Herausforderung als Produktionsleiter in einer Schweizer Landwirtschaftsschule in Georgien im Kaukasus angenommen und ist ausgewandert.

Gärbi Hitsch
 «Gärbi Hitsch» erzählt
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«Gärbi Hitsch», ein Pragger Bauer, der seit Beginn bei der Bio Käserei Prättigau Genossenschaft dabei war, erzählt:

 

Der Ursprung der heutigen Bio Käserei Prättigau ist im 18. Jahr-hundert durch die Pragger Bauern zu finden, welche damals in „Pragg Martin“, in einer sehr einfachen Sennerei, eher in einem dunklen Loch, ihre Kuhmilch verarbeiteten. «Mein Vater war einer dieser Pragger Bauern.» Später, ab 1943, haben die Pragger Bauern eine Genossenschaft zusammen mit dem Sentum Larein gegründet und die neue Sennerei "bim Strässli“ erbaut. Die Sennerei war jeweils nur im Frühling von März bis Mitte Juni

in Betrieb. Danach gingen die Kühe z’Alp.

Gärbi Hitsch 08.02.1951- 26.08.2017

Sennereibetrieb «bim Strässli»

«Um die Milch zu verarbeiten, stellten wir Bauern einen Senn an, welcher für Fr. 5.--/Taglohn das Schmalz (Butter) und den Käse herstellte.» Dazu waren die Bauern verpflichtet, ihm abwechslungsweise das Frühstück und das Mittagessen, welches aus warmen „Härdöpfelribbel“ (in Butter gebratene und geriebene Kartoffeln mit Mehl) oder auch „Türggäribbel“ (in Butter gebratene Polenta) bestand, in die Sennerei zu bringen. «Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir als Buben den Bäuerinnen geholfen haben, den sorgfältig mit Tüchern bedeckten Korb mit dem warmen Essen in die Sennerei zu tragen.»

 

Auch das Holz für das Käsen auf dem Feuer lieferten die Bauern. Der Landwirt, welcher am meisten Milch lieferte, half dem Senn bei der Arbeit. Der Milchpreis damals war interessanterweise praktisch identisch mit dem heutigen Milchpreis ca. Fr. 0.60/l. Der Käse wurde für den Eigenbedarf gebraucht und praktisch nie verkauft. Ausser manchmal zum Tauschen oder zum „Gägäwärchä“ (einander in Form von Arbeit in Schuld zu stehen und mit Käse bezahlen) unter den Bauern.

«Der Käse wurde „Sennereikäse“ genannt und war auf dem Tisch bis im Februar. Erst dann wurde der Alpkäse, welchen wir viel lieber gegessen haben, angeschnitten.» Die Qualität allgemein vom Käse hat sich gegenüber früher stark verbessert. Früher wurde vielmehr Rahm, aus welchem die Butter gemacht wird, aus der Milch genommen. Folglich war der Käse eher „mager“ und „gummig“. «Ein guter Senn produzierte viel Butter, dementsprechend war der Käse.»

 

1944 wurde die bereits vorgesehene Wohnung in der Sennerei ausgebaut. Diese Wohnung wurde an Familien für Fr. 50.-- Miete pro Monat vermietet. «Für Fr. 75.-- wurde damals durch die Genossenschaft ein Waschrecht am „Brunnentrog“ erkauft, damit die Familie dort ihre Wäsche waschen konnte».

So wurde die Sennerei betrieben bis 1968.

 

Übergangszeit

Nach 1968 wurde in diesem Gebäude nicht mehr gekäst. Bis im 1971 wurde dort nur noch die Milch ausgemessen und weiter verkauft, direkt an die Kunden, vor allem Familien. «Wir hatten dann bei uns in der „Gärbi“ (Hofbezeichnung) immer „Heimkühe», das sind Kühe, die auch im Sommer auf dem Hof bleiben, damit die Kunden auch im Sommer Milch kaufen konnten. Später, also nach 1971 kamen die Kunden dann direkt zu uns auf den Hof, um ihre Milch zu kaufen. «Meine Frau Ursina machte alle zwei Wochen frischen Ziger.» Dieser war ebenfalls sehr beliebt bei den Kunden.

Ab diesem Zeitpunkt vermieteten die Genossenschafter lediglich noch die Wohnung im Sennereigebäude, welche in den 1980er Jahren einen Mietwert von Fr. 600.-- pro Monat erzielte.

 

Mit neuem Elan

1998 wurde im Prättigau die Ziegenzuchtgenossenschaft Prättigau gegründet, welche reges Interesse an der Sennerei hatte. Diese organisierten sich, sodass sie einen Käser fanden, welcher ihnen den ersten Prättigauer Geisskäse herstellte. Im Jahr 2000 war es dann Markus Racine, der heutige Erfinder der „dri Prättigauer“ Weichkäse, welcher die Sennerei auf eigene Rechnung mietete und bis im März 2016 darin Käse aus Geiss- Schaf- und Kuhmilch herstellte. Die Genossenschaft der ehemaligen Pragger Bauern, welche über die Jahre aus mehreren Genossenschaftserben nicht landwirtschaftlich betrieben war, wurde im Jahr 2009 aufgelöst und das Gebäude an Private verkauft. «Im 2010 wurde neu die Bio Käserei Genossenschaft gegründet, in welcher ich wieder aktiv im Vorstand dabei war, bis ich im Herbst 2015 krankheitshalber nach 40 jähriger Vorstandstätigkeit demissionieren musste.»

 

«Mit Freude und Stolz ging ich als Pragger Bauer an die Eröffnung der neuen Bio Käserei, welche nach viel Engagement und Unterstützung im 2016 eröffnet werden konnte.»

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